Autorenlesung und Gespräch mit Walter Seger am 11. November 2021

Es bedurfte nicht erst des Vorkommnisses in einem Leipziger Hotel, um deutlich zu machen: Jüdisches Leben in Deutschland scheint für viele Menschen leider keine Selbstverständlichkeit zu sein. 

Der Autor Walter Seger hat in Zusammenarbeit mit dem Panketaler Geschichtsverein „Heimathaus“ e:V. ein Buch mit dem Titel 

„DIE JÜDISCHEN BEWOHNER IN ZEPERNICK 1933 – 1945“ 

geschrieben. Dieses Buch möchte an die Entrechtung, Verfolgung, Vertreibung und Verschleppung der jüdischen Bevölkerung aus Zepernick in den Jahren 1933 – 1945 erinnern. 
Nur wenigen Menschen sind die in diesem Buch geschilderten Sachverhalte bekannt. Der Autor möchte dazu beitragen, dass Vergangenes nicht vergessen wird - auch indem er Parallelen zu aktuellen Ereignissen aufzeigt und analysiert. Die oft unzulängliche 
juristische Aufarbeitung des Unrechts und die zur Farce geratenen Entnazifizierungsverfahren im Nachkriegsdeutschland sind ein weiteres Thema dieses Buches. Schlussstrich! Vergessen! Nicht wieder aufrühren! Doch ist das eine Lösung? 
Nur lebendige Erinnerung schützt vor Wiederholung! 
Der Autor hat in besonderem Maße die Ereignisse während des Nationalsozialismus in der kleinen Gemeinde Zepernick aufgearbeitet. In der nun vorliegenden Publikation hat er die jüdische Bevölkerung dieser Gemeinde in Erinnerung gerufen. Hat die Schicksale und den Leidensweg der Verfolgten, soweit möglich, nachgezeichnet. 
Der Autor konnte auf die umfangreichen Recherchen des ehemaligen Ortschronisten von Zepernick, Dr. Rolf Gerlach, zurückgreifen. Durch seine Pionierarbeit in der Phase der gesellschaftlichen Neuorientierung der 1990er Jahre hat er manch wertvolle Hinweise und Hintergrundinformationen beigesteuert. Die von Rolf Gerlach geführten Interviews mit Zeitzeugen und seine Untersuchungsergebnisse waren eine wichtige Quelle für das Gelingen dieses Buches. 
Besonderer Dank kommt an dieser Stelle Martin Jehle zuteil, der durch seine wertvolle Vorarbeit in Form von Interviews und einer Stolpersteinverlegung wichtige Grundlagen legte. Er hat vor einigen Jahren bereits das Thema „Jüdische Bewohner in Zepernick“ an die Oberfläche gehoben und dabei auf einen blinden Fleck in der jüngeren Geschichte Zepernicks hingewiesen. Nicht zuletzt konnten der Fundus des Geschichtsvereins für dieses Thema vom Autor als Quelle genutzt werden. 

Im Besonderen hat der Autor dazu in einem Extra-Band mit dem Titel:
„Wider das Vergessen – Benning — Bardach — Gutfeld“
das Schicksal des Zepernicker Journalisten Wolfgang Benning und seiner Familie aufgearbeitet. Auch dieses Buch wird am 11.11.2021 in der Veranstaltung vorgestellt. Wir freuen uns, Angehörige der Familie Benning vor Ort begrüßen zu können.
Anschließend wird es die Möglichkeit zu einem Gespräch geben. Insbesondere sind auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 angesprochen und eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. 
 

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Veranstaltungen